ANGEWANDTE METHODEN

PSYCHODRAMA:

Das PSYCHODRAMA geht auf MORENO zurück, der in Wien das Stegreiftheater entwickelt hat und dazu überging, das spielerische Problemlösen auch bei Erwachsenen anzuwenden.
Psychodrama bedeutet so etwas wie die Verwirklichung des Wesens des Menschen durch Handlung. Das Prinzip besteht darin, dass gegenwärtige, vergangene oder zukünftige, wirkliche oder imaginäre Ereignisse oder innerpsychische Erfahrungen in Worten, Gebärden und Handlungen ausgedrückt und wie auf einer Bühne auch in der Einzelarbeit dargestellt werden. Die Lebensähnlichkeit ermöglicht es den Patienten, ihre Gedanken und Gefühle zu spüren - auch unerlaubte - und wie in einem Experimentierfeld auch auszudrücken, um auf diese Weise neue individuelle Fähigkeiten und Möglichkeiten zur Reaktion zu entwickeln.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt in MORENOs Konzept der Rolle. Gerade Krebspatienten leiden oft unter einem vielfältigen Rollenschwund. So verlieren sie beispielsweise ihre Rolle als Berufstätige, Mutter, Vater, Partner u.a. Sie leiden darunter, „keine Rolle mehr zu spielen“. Bei dieser Rollenverarmung setze ich dann an, um Ressourcen im Rollenrepertoire zu finden, z.B. durch Rollentausch mit einem nahen Verwandten oder guten Freund. Welche Ideen würde ein Patient aus der Distanz zu sich selbst und in der Rolle eines verständnisvollen anderen finden können?


Wenn ein krebskranker Mensch sich in einer depressiven Phase
befindet, biete ich gern an, sich Szenen der Freude und des Glücks vorzustellen oder auch in die Kindheit zurückzugehen, sich dort glückliche Szenen zu suchen. Es kommen auf diese Weise oft vergessene und vergrabene Wünsche zum Vorschein, die die Patienten dann möglicherweise weiterverfolgen. Es gelingt auch manchmal, an die Energie der Kindheit - sofern sie gut war - anzukoppeln und diese Energie auch im Jetztzustand zu spüren. Psychodrama ist eine Art gute Spielwiese, auf der Zugang zur eigenen Kreativität und Phantasie gegeben ist.

Aus der FAMILIENTHERAPIE benutze ich gern sehr bald die Methode der Skulptur mit Stühlen, Kissen oder anderen Materialien oder lasse die Familie auch nach der HELLINGER-METHODE aufstellen, um die Dynamik in der Familie zu sehen. Hat sich hier ein Thema wiederholt oder gibt gibt es vergessene Familienmitglieder, wie abgetriebene oder früh gestorbene Kinder?

Oftmals offenbart sich ein Tabuthema oder es zeigen sich Grollgefühle auf Familienmitglieder. An diesen Themen arbeite ich dann weiter.


KBT ODER KONZENTRATIVE BEWEGUNGSTHERAPIE

ist eine tiefenpsychologische Therapie und zudem eine sehr intensive Körperarbeit. Häufig ist bei Krebspatienten das Körpererleben auf das erkrankte Organ oder Organsystem reduziert, alle anderen Körperwahrnehmungen scheinen dezimiert oder erloschen. Durch die differenzierte Wahrnehmung können die Patienten ihren eigenen Körper wieder intensiver und mehr als zu sich gehörig empfinden, ihn wieder als eigenen „Leib“ erleben. Aber auch viele andere Themen können mit dieser Methode erkundet werden, so Nähe und Distanz, Geben und Nehmen, eigene und fremde Bedürfnisse, Einssein und Getrenntsein auch Aggressionen und Lasten können so erspürt werden.

SIMONTON, ein amerikanischer Onkologe und Radiotherapeut, der die Methode der Visualisierung entwickelt hat, empfiehlt, alle therapeutischen Programme mit Suggestionen zu unterstützen. Er fordert in seinen Büchern seine Patienten auf ,sich bildhaft vorzustellen, wie die körpereigenen, zahllosen und kräftigen Leukozyten die Krebszellen erkennen und aktiv angreifen können. Simonton suggeriert ihnen, daß die Krebsgeschwulst nicht darum wächst, weil der Körper den Krebs nicht zu zerstören vermag, sondern weil die Leukozyten ihre Abwehrkraft als Folge einer Depression des Immunsystems, die der psychischen Depression der Patienten ähnlich sei, verloren haben.